Kategorie: Querdenken941

Gefahr durch Verschwörungsideologien weiterhin hoch

Auch nach einem Jahr Pandemie treten in Regensburg wieder Corona- Verharmloser*innen und Anhänger*innen des Querdenken-Milieus in verschiedenen Aktionsformen in Erscheinung, um ihre verschwörungsideologischen Inhalte zu verbreiten. Dabei gibt es inhaltliche und personelle Überschneidungen mit der extremen Rechten. Wir fordern auf, diesen Umtrieben entschieden entgegenzutreten.

Jüngst tun sich dabei insbesondere Protestaktionen wie Autokorsos oder Inszenierungen wie der „Marsch der Schwarzen Wahrheit“ hervor. Wie schon die diversen Proteste, die seit letztem Mai zu beobachten waren, tragen diese nicht zu einem rationalen Diskurs über Sinn und Unsinn einzelner Maßnahmen bei. Vielmehr stellen diese Proteste ein Vehikel für Geschichtsklitterung, antisemitisch konnotierte Verschwörungsnarrative und autoritäre Umsturzfantasien und damit eine Gefahr für das demokratische Zusammenleben dar.

Kein noch so nachvollziehbarer Frust über Corona-Maßnahmen kann rechtfertigen, gefährliche Verschwörungsmythen zu verbreiten oder mit Rechten gemeinsame Sache zu machen. Genau dies ist aber auch bei den jüngsten Protestaktionen zu beobachten gewesen, die sich in Regensburg formiert haben.

Beim sog. „Marsch der Schwarzen Wahrheit“ in der Altstadt treten die Teilnehmenden einheitlich gekleidet mit Maler*innenanzügen, Theatermasken und Schildern um den Hals auf und wollen dadurch die Corona-Maßnahmen als eine Art diktatorische Massenpsychose entlarven. Dort und in entsprechenden Chatforen werden immer wieder Bezüge zum Nationalsozialismus hergestellt. Durch eine solche Gleichsetzung der aktuellen Maßnahmen zum Schutz von Menschenleben mit der NS-Diktatur relativieren sie die Verbrechen des Nationalsozialismus und verhöhnen dessen Opfer.

Bei den Autokorsos, die sich in den letzten Wochen wiederholt durch Regensburg gebahnt haben, waren Aufschriften wie „Stopp Plandemie“ oder „Nein zum Great Reset“ auf Fahrzeugen zu lesen. Diese suggerieren, finstere Eliten hätten die Corona-Krise inszeniert, um sich einen Vorteil zu verschaffen, und knüpfen damit kaum verhohlen an antisemitische Verschwörungserzählungen an, die sich seit jeher in Gewalt gegen Jüdinnen und Juden Bahn brechen. Ein solches Denken bildete auch den Nährboden für Terrorakte wie die in Halle, Hanau oder Christchurch. Ebenso finden sich in entsprechenden Social-Media-Kanälen Verweise auf die sogenannte QAnon-Bewegung. Diese fantasiert eine global operierende Verschwörung von Eliten zur Gewinnung von Verjüngungselixieren herbei, die an die antijüdische Ritualmordlegende erinnert. Es gilt, diese Kontinuitäten aufzuzeigen und Antisemitismus jeglicher Couleur konsequent zu bekämpfen – nicht nur, aber besonders in einem Jahr, in dem „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ feierlich begangen werden.

Wie schon in vorherigen Aufmärschen grenzen sich die Organisator*innen der jüngsten Aktionen zudem nur vordergründig von der extremen Rechten ab. Vielmehr bieten sie ein Sprachrohr für deren einschlägig bekannte Vertreter*innen in der Region. So treten auch in Regensburg immer wieder Politiker der AfD im Zusammenhang mit den Aktionsformen in Erscheinung. Tatsächlich sind das Geschichtsbild oder die Geringschätzung menschlichen Lebens durch die Verschwörungsgläubigen anschlussfähig für die Ideologie der extremen Rechten. Beide Milieus überschneiden sich auch in der Ablehnung demokratischer Prozesse, und geben sich stattdessen autoritären Umsturzfantasien hin. So wähnte sich ein Teilnehmer des Autokorsos in einem Interview mit einem örtlichen TV-Sender in einer „Diktatur“ und forderte, die aktuelle Regierung „auf die Seite zu schaffen“, ein kaum verklausulierter Aufruf zur Gewalt gegen Politiker*innen.

Anhänger*innen der Corona-Proteste projizieren aus einer vermeintlichen Position der Aufgeklärtheit heraus ihre eigene Irrationalität auf den Großteil der Bevölkerung, der sich der Gefahr unkontrollierter Verbreitung des Virus bewusst ist und sich zum Eigenschutz und aus Solidarität an die Maßnahmen hält. Sie übertönen und diskreditieren damit auch all jene Stimmen, die an sozialen, psychischen oder wirtschaftlichen Folgen von Lockdowns und Kontaktbeschränkungen leiden und ihrer rationalen, fundierten Kritik an Maßnahmen Gehör verschaffen wollen.

Die Affinität gewisser Teile der Gesellschaft für Verschwörungsdenken, das in menschenverachtende Ideologien umschlagen kann, wurde durch Corona offensichtlich. Auch wenn ein Ende der Pandemie absehbar wird gilt es, weiterhin entschlossen für Solidarität und gegen Verschwörungswahn einzustehen.

Warum wir aktuell auf Kundgebungen verzichten – und warum Protest trotzdem weiter nötig ist

2020 neigt sich langsam dem Ende zu und wir können auf ein turbulentes Jahr zurückblicken. Allein zum Thema „Verschwörungsmythen“ haben wir als Initiative gegen Rechts knapp 20 Kundgebungen organisiert. Die waren auch bitter nötig. Seit Beginn der Corona-Pandemie fanden in Regensburg immer wieder Kundgebungen gegen eine angebliche „Corona-Diktatur“ statt. Verschwörungsideologien und andere menschenfeindliche Einstellungen breiteten sich immer stärker aus. Als Initiative gegen Rechts war für uns schnell klar: Wir treten Verschwörungsmythen, NS-Verharmlosung und Sozialdarwinismus konsequent entgegen und fordern: Solidarität statt Hetze!

Doch auch zum Jahresende werden die angeblichen „Corona-Rebellen“ nicht ruhiger. Trotz der massiv steigenden Corona-Fallzahlen und dem gesteigerten Infektionsrisiko mobilisieren sie zu Kundgebungen. Dabei ignorieren sie Hygiene- und Abstandsregeln und umgehen die Maskenpflicht. Allein diese Woche sind mehrere Veranstaltungen aus dem verschwörungsideologischen Milieu in Regensburg angekündigt.

Am Dienstag soll die sogenannte „Frauenbus-Tour“ einen Stop in Regensburg machen. Nach dem Vorbild der „Corona-Infotour“ mit Samuel Eckert und Bodo Schiffmann, die im September in Regensburg hielt und einige Fans anzog, fahren diesmal in der Szene aktive Frauen von Stadt zu Stadt, um ihre Verschwörungsideologien rund um das Coronavirus zu verbreiten. Nach Halten in anderen Städten gab es Berichte über Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen sowie über Diffamierungen, Lügen und Hetze – wie immer gleichzeitig mit Floskeln über Liebe, Frieden und Menschlichkeit. An Bord der Superspreader-Tour befindet sich beispielsweise Eva Rosen, die im Interview mit dem extrem rechten Medium Compact von der „Gleichschaltung der Medien“ und einer „Zensur“ schwadroniert. Oder Miriam Hope, die allerlei Geraune über manipulierte Corona-Tests verbreitet und ansonsten gerne Interviews mit „patriotischen Gästen“ wie Mario Buchner und Thorsten Schulte führt.

Am Sonntag soll in Regensburg zudem, wie schon im November, ein sogenannter „Schweigemarsch“ von“Querdenken“ stattfinden. Sollte die Demonstration stattfinden (können), ist mit der üblichen Mischung aus Anhänger:innen von Verschwörungsideologien und Impfgegner:innen zu rechnen, die an diesem Tag durch die Stadt ziehen. Ungebrochen verbreiten die „Querdenker“ auf Telegram Artikel rechter Medien und andere unseriöse (Internet-)Quellen. Sie stoßen dabei bei extremen Rechten, sich „friedlich“ gebenden Esoteriker:innen sowie vermeintlich „bürgerlichen“ Akteur:innen auf große Zustimmung.

Hohe Infektionszahlen sind seit Monaten Normalität. Die Anhänger:innen der Verschwörungsmythen haben auch bei deutlich höheren Inzidenzwerten in Regensburg protestiert – und wir gegen sie. Trotzdem möchten wir in der aktuellen Situation die Lage neu bewerten. In den kommenden Wochen werdenMenschen aus unterschiedlichen Lebensrealitäten gemeinsam Zeit verbringen. Eine rasante Verbreitungdes Virus wird dadurch wahrscheinlicher. Diese wäre für uns alle fatal. Vor diesem Hintergrund halten wir einen Fokus auf digitalen Protest für verantwortungsvoll und vertretbar. Wie bereits beim letzen Schweigemarsch rufen wir deshalb unter dem Motto #mitdenken auf, dem Wahnsinn zu widersprechen. Bleibt gesund!

#stayhome #staysafe

Aufruf zum Protest gegen Querdenken am 5. Dezember 2020

IGR Kundgebung: 10:30 Uhr am Protzenweiher bei der Lok (Stadtamhof)
Bitte nicht vergessen, haltet die Abstände ein, bleibt zu Hause wenn ihr euch krank fühlt und tragt eine Maske.
Neue Infos bei Twitter und FB unter dem Hashtag #rgb0512

Die nächste Aktion der selbsternannten Corona-Rebell:innen steht an: Am morgigen Samstag, dem 5. Dezember planen Akteur:innen des verschwörungsideologischen Spektrums rund um „Querdenken941“ erneut mehrere Versammlungen in Regensburg. So wird aktuell in den regionalen Telegramgruppen ein Sternmarsch unter dem Motto „Demohopping statt Weihnachtsshopping“ mit mehreren Orten – aktuell noch ohne genauere Angaben– beworben. Im Zentrum steht hier wohl die Forderung, die Maskenpflicht in der Innenstadt kollektiv zu unterlaufen. Allerdings kann auch stark angezweifelt werden ob es – in Anbetracht der kurzen Mobilisierungszeit – auch zu einem größeren Sternmarsch kommen wird.

Höhepunkt des Tages soll die Versammlung „Regensburger Adventszauber“ von 13 – 16 Uhr in Stadtamhof sein. Dabei handelt es sich um eine Kundgebung der Tour „Bayern steht auf! – Querdenken871 Infotour“ sein. Mit einem LKW als Bühne reisen Landshuter „Querdenken“- Akteur:innen rund um Bernd T. D. und Renate K. aktuell durch Niederbayern und machen jedes Wochenende in einer anderen Stadt Halt. In der Vergangenheit waren bei deren Veranstaltungen auch schon militante Neonazis und andere extrem Rechte als Redner oder Ordner involviert.

Die vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt, dass „Querdenken“ auch in Regensburg keine harmlose Vereinigung von Menschen mit Kritik an den Corona-Maßnahmen ist. Die Gruppe verbreitet ungebrochen extrem rechte Narrative, Verschwörungserzählungen und Sozialdarwinismus. Konsequent dürfen wir das nicht unwidersprochen lassen.

Wir rufen daher morgen zunächst um 10:30 an der „Lok“ in Stadtamhof zur Kundgebung gegen Verschwörungsideologien und ihre Anhänger:innen auf. Vermutlich aufgrund der vielen und breit getragenen Proteste gegen die Anhänger:innen der Verschwörungsideologien rund um „Querdenken“, scheinen diese nun mehr intern und kurzfristig zu mobilisieren. Für Infos zum Protest in Hör- und Sichtweite gilt auch an diesem Tag: Holt euch Infos bei Facebook und Twitter unter dem Hashtag #rgb0512 und plant morgen, auch spontan zu sein.

20. – 22.11.2020 | Protestwochenende

Ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter uns. Nachdem am Freitag schon der Haidplatz für sieben Stunden vom extrem rechten Akteuer Michael Stürzenberger und seiner „Bürgerbewegung Pax Europa“ belagert wurde, fanden sich am gestrigen Sonntag die Verschwörungsideolog:innen rund um Querdenken941 zu gleich zwei Veranstaltungen zusammen.

An beiden Tagen haben wir als Bündnis Initiative gegen Rechts aber den rechten Akteur:innen zeigen können, dass wir weder Rassismus und Nationalismus, noch Antisemitismus und Verschwörungsideologie unwidersprochen lassen. Der unter anderem von Annette G. und Holger B. organisierte „Schweigemarsch“ sollte eigentlich um 14 Uhr am Dultplatz starten, wurde aber von den „Querdenkern“ aufgrund unserer Protestveranstaltung verlegt. Dies hatte zum Anlass, dass einige Teilnehmer:innen nicht wussten wohin sie müssen und der Auftakt der Demonstration nur mit wenigen Teilnehmern begann. Auf der Höhe der Nibelungenbrücke wuchs der „Schweigemarsch“ an und ab diesem Zeitpunkt wurde die Demonstration auch mit unterschiedlichen Protestformen begleitet. Wir zählten an dem Tag knapp 100 Personen die entlang der Route mit Parolen, Transparenten, Schildern und Rufen auf der Hauptroute und in den Nebenstraßen den „Querdenkern“ ihre Meinung kundgetan haben.

Immer wieder haben auch Passant:innen ihren Unmut über die „Querdenker“ ausgedrückt. Zudem kam es teilweise zu kleineren Blockaden, sodass der Schweigemarsch nicht auf seiner geplanten Route stattfinden konnte. Auch der Endpunkt fand nicht wie geplant am Dultplatz sondern knapp einen Kilometer davon entfernt statt. In zwei Gruppen (ohne Abstand und Maske) mussten die Teilnehmer:innen dann auf dem Fußweg zum Dultplatz gehen. Dort wurden sie schon von knapp 60 Gegendemonstrant_innen auf der Oberpfalzbrücke mit Parolen und Transparenten empfangen.

Vielen Dank an alle, die sich an den Gegenprotesten beteiligten und über Stunden und viele Kilometer hinweg immer wieder gezeigt haben, dass in Regensburg „Querdenken“ nicht Willkommen ist. Vielen Dank auch an die Sanitätsgruppe Süd-Ost und die Rote Hilfe OG Regensburg für ihre Unterstützung!

+++ News: Protest gegen den „Schweigemarsch“ +++

Sonntag, 22.11.2020

IgR Kundgebung: 13:30 | Dultplatz Ost
IgR Anlaufstelle im Ostenviertel: 14:45 | DGB Haus (Richard-Wagner-Str. 2)

Am morgigen Sonntag (22.11.2020) wollen Verschwörungsideologieanhänger_innen rund um Annette G. und Holger B. und ihre Organisation Querdenken941 einen Protest „Schweigemarsch“ machen. Die Demonstration wird am Dultplatz um 14 Uhr starten.

Wir hoffen auf regen Protest entlang der Route um den Rechten zu zeigen, dass Verschwörungstheorien, Antisemitismus und rechte Umsturzphantasien nicht unwidersprochen bleiben.

Für morgen wird es von der IgR zwei zentrale Punkte geben. Zum einen eine Kundgebung um 13:30 Uhr am Dultplatz Ost und zum anderen eine Anlaufstelle im Ostenviertel am DGB Haus (Richard-Wagner-Str. 2) ab 14:45 Uhr.

+++ News 14.11.2020 +++

Nummer EA: 0151/ 75328315
Nummer Sanigruppe: 0151/ 62798005
Aktionshashtag und Twitterticker: #rgb1411
Aktionskarten: https://twitter.com/anitafrgbg/status/1327405866639904774

Bis zum Samstagmorgen mussten wir euch mit Infos über unsere Aktionen gegen die #Querdenken941 Demo heute warten lassen.

Vor vier Wochen haben wir eine Kundgebung am Dultplatz angemeldet. Das Ordnungsamt meldete uns zurück, der Platz würde an „Querdenken“ vergeben. Unser Kompromiss: Mit einer Protestkette über die Oberpfalzbrücke wollten die den Verschwörungsideolog_innen und extremen Rechten unseren Protest entgegensetzen. In den wochenlangen Absprachen mit dem Ordnungsamt wurde uns der Ort mal zugesichert, mal verweigert. Erst gestern Nachmittag erhielten wir den Bescheid, laut dem uns die Oberpfalzbrücke als Kundgebungsort nicht gewährt wird. Stattdessen sollten wir auf die andere Seite der Donau ausweichen. Damit ist weder Hör- noch Sichtweite zu „Querdenken“ gegeben, noch können wir dort Passant_innen aufklären. Damit verunmöglicht uns die Stadt unser demokratisches Grundrecht auf direkten Gegenprotest.

Unser Konzept für die Protestkette war sinnvoll und sicher und wie bei allen vorherigen Kundgebungen sind wir überzeugt, dass wir die Hygieneregeln eingehalten hätten. Unter den neuen Umständen aber, d. h. auf der Nordseite der Donau, erachten wir eine Kundgebung nicht als sinnvoll. Am neu zugewiesenen Ort können wir faktisch nicht so protestieren, wie wir es für notwendig halten.

Um trotzdem, parallel zu unserer #mitdenken Kampagne, heute auch auf der Straße ein Zeichen gegen Verschwörungsideologien zu setzen, organisieren wir eine kleine Kundgebung von 11:00 bis 13:00 am Schwanenplatz, die auf 50 Personen begrenzt ist. Dort gibt es Flyer, die Möglichkeit Schilder und Fotos für die Online-Kampagne zu malen, Musik und Redebeiträge.Wenn ihr kommt, bringt einen Mundschutz mit und haltet 1,5 m Abstand zu anderen Kundgebungsteilnehmer_innen. Solltet ihr zur Risikogruppe gehören oder unmittelbar mit Personen aus Risikogruppen zu tun haben, seid solidarisch und verzichtet auf eine Teilnahme. Ihr könnt unser Anliegen auch durch die Beteiligung unter #mitdenken oder Spenden* unterstützen.

Wie die Aktionen von „Querdenken“ aussehen werden, ob es einen Demonstrationszug oder einen Autokorso geben wird, darüber kursieren verschiedene Informationen. Sicher ist, dass das „Fest“ am Dultplatz von 13:00 bis 18:00 stattfinden wird.

* Spendenkonto: VVN-BdA LV Bay KV RegensburgDE86 7505 0000 0000 2437 66BYLADEM1RBGBetreff: Initiative gegen Rechts

\\\ News zu #rgb1411 ///

Aktuell sind wir immer noch im Aushandlungsprozess wo die IgR Kundgebung(en) am Samstag stattfinden werden. Wir arbeiten unter Hochdruck an einem Konzept, dass Protest von vielen zulässt und gleichzeitig aber auch der Pandemie bedingt keine Gefahr darstellt. Wir wollen an dem Tag eine Anlaufstelle für Protest- in Hör- und Sichtweite sein.

Natürlich ist individueller Protest entlang der Route der „Querdenken“- Demonstration (Start wohl ab 11:00 in der Friedensstraße, Route wahrscheinlich über die Martin-Luther Straße) erwünscht und legitim. Achtet dabei aber bitte auf AHA-Regeln. Die anschließende stationäre Versammlung der „Querdenker“ am Dultplatz dauert von etwa 13:00 – 18:00.

Genaue Informationen zum Ablauf an dem Tag können wir vermutlich erst sehr kurzfristig geben. Im schlechtesten Falle erst einige Stunden vor den Versammlungen. Informiert euch bitte daher am Samstag Morgen auf unserer Facebook Seite und/ oder auf unserer Homepage initiativegegenrechts.net.

Auch wenn vieles noch unklar ist, können wir jetzt schon sagen, dass der Tag sehr lang wird. Optimalerweise verteilen sich die Protestierenden über den Tag, das schafft auch eine Entzerrung der Menschenmengen.

\\\ Protestmittel #rgb1411 ///

Auch wenn noch einige Tage bis zu unserem Protest sind, hier schon einmal der Tipp welche Protestmittel alles gut sein können:

1.) Ganz wichtig: Mund-Nasen-Schutz!¹

2.) Protestmittel die sich mit der Hand bedienen lassen:

-Ratsche – Handpfeife – Kochtöpfe – etc.

-3.) Protestschilder, Banner, etc…

Viel Spaß beim Einkaufen, wir sehen uns am Samstag!

¹https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Stoff-OP-oder-FFP2-Maske-Welche-schuetzt-vor-Corona,schutzmasken150.html?fbclid=IwAR3sThhPCY-Lk_9bETcam4zViQGyuB7MDm0UkL9jFIPaCKpg7hgiTuqJsPw

Mitmachkampagne #mitdenken

Am 14. November 2020 mobilisiert der neu gegründete Regensburger Ableger der verschwörungsideologischen „Querdenken“-Struktur zu einem „Fest für Freiheit, Frieden & Selbstbestimmung“ und einem vorherigen „Trommelaufzug“.

Für Regensburg bedeutet das voraussichtlich die größte rechte Veranstaltung seit Jahren. Zu erwarten sind mehrere hundert Teilnehmende aus ganz Süddeutschland, die wenig von Solidarität und Hygieneregeln halten sowie eine Melange aus Verschwörungsideolog_innen, Esoteriker_innen, Antisemit_innen, Neonazis und anderen extremen Rechten.

Als Initiative gegen Rechts wollen wir dem verschwörungsideologischen Event etwas entgegen setzen. Deshalb arbeiten wir aktuell an einem sicheren Konzept, um unserem Protest vor Ort Ausdruck zu verleihen. Genau so wichtig ist uns aber, im Vorfeld aufzuklären und im Netz sichtbar zu werden.

Wir rufen deshalb auf: Postet unter den Hashtags #mitdenken #querdenken941 und #rgb1411 Statements, Memes, Videos, Bilder oder Schilder, um schon im Vorfeld klar zu machen: Die „Querdenker“ sind in Regensburg nicht willkommen!

Aufruf zum Protest: gegen „Querdenken941“ am 14. November!

Am 14. November 2020 mobilisiert der neu gegründete Regensburger Ableger der verschwörungsideologischen „Querdenken“-Struktur zu einem „Fest für Freiheit, Frieden & Selbstbestimmung“ und einem vorherigen „Trommelaufzug“. Für Regensburg bedeutet das voraussichtlich die größte rechte Veranstaltung seit Jahren.

Bei ähnlichen Großveranstaltungen (wie am 19. September in Landshut oder am 24. Oktober in Weiden) fand sich eine Melange aus Verschwörungsideolog_innen, Esoteriker_innen, Antisemit_innen, Neonazis und anderen extremen Rechten ein. Auch in Regensburg ist mit mehreren hundert solcher Teilnehmenden aus ganz Süddeutschland zu rechnen, die erwartungsgemäß wenig von Solidarität und Hygieneregeln halten. In den letzten Monaten schreitet die Radikalisierung des Milieus stetig voran. So gab es in Berlin am 25. Oktober einen Brandanschlag auf das Robert-Koch-Institut und in einer Nürnberger Telegramgruppe wurden Bombenbaupläne verschickt. Aber auch in Regensburg lässt sich eine Radikalisierung feststellen.

„Querdenken941“ (benannt nach der Regensburger Telefonvorwahl) testete in Regensburg in den vergangenen Wochen verschiedene Aktionsformen. Beispielsweise zogen sie in einer Demonstration durch die Altstadt, organisierten eine Fahrraddemo mit verschwörungsideologischen Schildern oder verbreiteten Fake News mit einem Infostand nahe des Corona-Testzentrums am Dultplatz. Die seit dem Frühjahr wöchentlich stattfindende Versammlung auf der Steinernen Brücke ist ebenfalls dem „Querdenken941“-Milieu zuzurechnen. Hauptorganisatorin ist eine Ärztin aus Regenstauf, die keinen Hehl daraus macht, rechte Quellen zu nutzen und Verschwörungsideologien anzuhängen. Auf einer Demonstration gegen die Maskenpflicht am 1. Oktober trat neben ihr der Neonazi Jakob H. auf. Auf Social Media betrieb dieser Holocaustleugnung, NS-Verherrlichung und massive Gewaltandrohungen.

Großveranstaltungen sind aktuell der Nährboden der „Querdenken“-Kampagne. Das Event in Regensburg ist aber kein harmloses Familienfest, wie suggeriert werden soll, sondern eine politische Veranstaltung. Nicht nur wird das Corona-Virus systematisch verharmlost oder die Maßnahmen zu seiner Eindämmung mit dem Nationalsozialismus verglichen, auch Verschwörungsmythen über eine angebliche „Plandemie“ und Ähnliches werden verbreitet. Die angekündigten Redner zeigen klar, dass es sich um eine rechte Veranstaltung handelt. So sollen als überregionale Gäste Thorsten Schulte und Nana „Lifestyler“ Domena sprechen, beide sind seit Jahren fester Bestandteil der extremen Rechten.

Thorsten „Silberjunge“ Schulte publizierte einige Bücher im rechten Kopp-Verlag, darunter ein Buch mit AfD MdB Peter Boerhinger. Für sein neustes Buch veröffentliche er zusammen mit dem extrem rechten Rapper Chris Ares ein Musikvideo. Auch als Redner bei PEGIDA (zuletzt im Juni 2020 in Dresden) und bei AfD-Veranstaltungen trat Schulte bereits auf. Auf YouTube verbreitet der 47-Jährige Videos, denen häufig antisemitische, verschwörungsideologische und rassistische Inhalte zugrunde liegen.

Auch ein weiterer Redner, Nana Domena, agiert vor allem auf Social Media. Seit 2018 betreibt der PoC unter anderem mit dem Neonazi-Kader Frank Kraemer ein Format, in dem die beiden regelmäßig eine „Rassen“- bzw. „Blut und Boden“-Ideologie verbreiteten. Auf der Leipziger Buchmesse 2019 traten die beiden zusammen auf einem Podium der neonazistischen NPD auf. Kraemer, Mitglied der Rechts-Rock-Band „Stahlgewitter“ (die wiederum dem rechtsterroristischen Spektrum von Blood&Honour nahe steht), verbindet mit Domena laut Eigenangabe eine „besondere Freundschaft“.

Als Initiative gegen Rechts wollen wir dem verschwörungsideologischen Event mit seinen extrem rechten Redner_innen etwas entgegen setzen. Wir rufen daher zum Protest am 14. November auf. Weitere Infos zur Uhrzeit und Ort werden wir noch veröffentlichen. Unter Einhaltung aller geltenden Hygiene- und Abstandsregeln wollen wir ein klares und lautes Zeichen gegen Verschwörungsmythen, gegen Antisemitismus und Rassismus und für Solidarität setzen!

Darüber hinaus ist uns aber wichtig, im Vorfeld aufzuklären und im Netz sichtbar zu werden. Wir rufen deshalb auf: Postet unter den Hashtags #mitdenken #querdenken941 und #rgb1411 Statements, Memes, Videos, Bilder oder Schilder, um schon im Vorfeld klar zu machen: Die „Querdenker“ sind in Regensburg nicht willkommen! Schickt uns gerne auch den Link dazu, damit wir euren Content reposten können.

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑