Am Sonntag dem 2. Mai wollen Nachmittag mal wieder Anhänger:innen von Verschwörungsideologien rund um die ostbayerische Struktur „Querdenken“ in Regensburg demonstrieren – diesmal bei den Arcaden in der Friedenstraße. Sie treten aus taktischen Gründen allerdings nicht direkt unter diesem Namen, sondern dem neuen Label „Bayern steht zusammen“ auf.
Die verschwörungsideologische Kundgebung wird organisiert von Helmut Bauer aus dem Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab sowie AkteurInnen aus Landshut. Bauer trat in Regensburg zuletzt als Mitorganisator der „Querdenken“-Kundgebung vergangenen November am Dultplatz auf und leitet den regionalen Ableger von Querdenken in Weiden. Er selbst war schon vor 2020 politisch aktiv und organisierte so z.B. Kundgebungen für die KlimawandelleugnerInnen-Szene. In diesem Kontext betreibt er auch die Facebookgruppe „Der grüne Schrei“ mit, die als rechte Austauschplattform fungiert.
Renate Krukal und ihr Lebensgefährte Bernd Thomas Dreyer aus Landshut leiteten in der Vergangenheit die Querdenken-Gruppe in Landshut und pflegten dabei Verbindungen zum Organisationsteam der neonazistisch geprägten Deggendorfer “Anti-Corona“-Proteste. Aus taktischen Überlegungen wechselte sie jedoch das Label und gründeten Ende letzten Jahres den Verein „Bayern steht zusammen“.Mit einem zur mobilen Veranstaltungsbühne umgerüsteten LKW tourt der Verein wöchentlich durch mehrere Städte Ostbayerns und hält dort Kundgebungen nach immer ähnlichem Schema ab. Neben den Rede- und Musikbeiträgen aus einem Pool an mitreisenden AktivistInnen (darunter Stars der „Querdenken“-Bewegung) arbeitet die Kundgebungen mit dem Konzept des „open microphone“ um möglichst bürgernah zu erscheinen.
Eine authentische Abgrenzung zu extrem rechten AkteurInnen und Inhalten innerhalb der Proteste gegen eine vermeintliche Coronadiktatur konnte in den letzten Monaten nicht beobachtet werden. Deutlich sichtbarer waren jedoch Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz der AkteurInnen. So führte Renate Krukal am 13. März 2021 die Polonaise am Marienplatz an, die deutschlandweit in massive Kritik geraten ist.Die von uns als Initiative gegen Rechts auf vielen Kundgebungen und in Flugblättern kritisierten Positionen – wie die Leugnung der Gefährlichkeit des Coronavirus, sozialdarwinistische Aussagen, (antisemitische) Verschwörungsideologien und die fehlende Abgrenzung nach rechts – sind auch unter dem Label „Bayern steht zusammen“ zu erwarten.
All das ist für uns erneut Anlass, am Sonntag auf die Straße zu gehen. Wir rufen auf, sich unserem Protest anzuschließen und Verschwörungsideologien in Regensburg nicht unwidersprochen zu lassen. Ab 12:30 rufen wir zur Protestkette in der Friedenstraße auf.
Wenn ihr kommt, bringt eine FFP2-Maske mit und haltet 1,5 m Abstand zu anderen Kundgebungsteilnehmer_innen. Wir begrüßen es, wenn ihr die Möglichkeit nutzt, vor der Kundgebung einen Corona-Test zu machen. Solltet ihr euch krank fühlen, zur Risikogruppe gehören oder unmittelbar mit Personen aus Risikogruppen zu tun haben, seid solidarisch und verzichtet auf eine Teilnahme. Ihr könnt unser Anliegen auch durch Kommentare und Likes online oder eine Spende unterstützen.
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