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Offener Brief fordert Absage von Treffen mit GiR

Sehr geehrter Herr Staatsminister Holetschek,

wir wenden uns an Sie, weil in der Regensburger Corona-Szene ein Gesprächstermin zum „Runden Tisch“ für Dienstag, den 12. April in Regensburg kursiert. In den Räumen der Mittelbayerischen Zeitung soll es zu einem Treffen zwischen Ihnen und Vertreter:innen der Gruppe „Gemeinsam in Regensburg“ kommen, um über die „Impfpflicht im medizinischen Bereich“ zu sprechen.

Auch, wenn wir das Anliegen einer Debatte zwischen dem Gesundheitsminister und Beschäftigten in der Pflegebranche unterstützenswert finden, sind wir mehr als verwundert über die Auswahl der Gesprächspartner:innen. Als Initiative gegen Rechts Regensburg engagieren wir uns gegen rechte und verschwörungsideologische Aktivitäten in unserer Stadt. Wir möchten Sie mit diesem Brief auf den problematischen Hintergrund der Gruppe aufmerksam machen und eine Absage des Treffens fordern.

Die Gruppe „Gemeinsam in Regensburg“ veranstaltet seit Jahresbeginn wöchentliche Demonstrationen. Vordergründig behauptet der Zusammenschluss, nur gegen eine „Impfpflicht“ zu sein, gleichzeitig bedient sie aber Verschwörungserzählungen und Falschinformationen über die Impfung. Wiederholt behaupteten Redner:innen dort beispielsweise, dass für den Impfstoff Abtreibungen durchgeführt werden müssten. (1)(4) Über die Corona-Impfung wird als „Gentherapie“ gesprochen. (2)

Mehrfach sprachen auf den Demonstrationen von „Gemeinsam in Regensburg“ rechte Redner. Bei seinem 30-minütigen Auftritt am 20. März verbreitete der Musiker „Estéban Cortez“ offenen Rassismus und rechte Narrative. Im Lied „Mädchen aus Westberlin“ besang er eine angebliche Islamisierung, im Text heißt es: „ich bin tausendmal lieber in Charlottenburg, als im grünverzifften Friedrichshain […] in der Stadt gibt es nur noch Messerstecherein, der Muezinn über alle Häuserdächer schreien, wo früher unsere Kneipe war, ist heute eine Shishabar“. Auch andere Feindbilder der extremen Rechten thematisiert der Gitarrist in seinen Liedern, darunter etwa die Ökologiebewegung oder den Kampf für Geschlechtervielfalt. Das Organisationsteam scheint solchen Aussagen gutzuheißen, der Morderator dankte für die „genialen Texte“. (3)

Ein weiterer rechter Redner war erst am 05. März mit Peter Ganz aus Augsburg zu Gast. Er verbreitete dort offen Fake News, griff ein Plakat der Neupfarrgemeinde, das an die Toten des Covid-Pandemie erinnert, verbal an und rief zum Widerstand gegen eine angebliche Coronadiktatur auf. Ganz nahm in der Vergangenheit an einem Treffen des faschistischen „Flügel“ der AfD in Greding teil und engagiert sich im Umfeld des Vereins Gedächnisstätte e. V., deren Vorsitz die bundesweit bekannte Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck innehatte. Letzes Jahr half Ganz mit mehreren Neonazis am Wiederaufbau einer Immobilie des Vereins im thüringischen Guthmannshausen. Gegen Ganz wird aktuell wegen Holocaustrelativierung ermittelt. Bei seinem Auftritt in Regensburg berichtete er von einer Hausdurchsuchung. (4)

Florian Kuttner, Organisator der „Gemeinsam in Regensburg“ Demonstrationen, zeigte sich begeistert und zeigte sich „dankbar, dass Ganz heute da ist“. Wir sind überzeugt, dass der Organisator die Verantwortung für die auf seinen Demonstrationen getätigten Äußerungen trägt und glauben bei zwei Auftritten von derart radikalen Personen hintereinander nicht mehr an Naivität oder Unwissenheit.

Kuttner und „Gemeinsam in Regensburg“ inszenieren sich gerne als vereinte Stimme der Pflegekräfte. Tatsächlich aber sind sie Teil der Corona-Protestszene, die seit zwei Jahren bundesweit Schlagzeilen wegen ihrer Verbindungen zu rechten Akteuren und Verschwörungserzählungen macht und vor der wir als zivilgesellschaftliches Bündnis gegen Rechts in Regensburg seit ebenso langer Zeit warnen. In den internen Telegramgruppen lassen sich zahlreiche rechte bis neonazistische Medien sowie Verschwörungserzählungen finden.

Auch wenn es bei „Gemeinsam in Regensburg“ vereinzelt Pflegekräfte gibt: Diesen kleinen, radikalisierten Teil als Stimme der ganzen Branche zu nehmen, halten wir für nicht vertretbar. Das wird der Mehrheit der solidarischen Pflegerinnen und Pfleger, die die Hauptlast der Pandemie schultern muss, nicht gerecht.

Wir nehmen an, dass Kuttner auch am für morgen geplanten „Runden Tisch“ beteiligt sein wird. Dem Amtskollegen seines potentiellen Gesprächspartners, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, warf Kuttner in einer Rede schon „Volksverhetzung“ vor, Deutschland sei in seiner „Geiselhaft“. (5) Auf ihrer Internetseite bezeichnet „Gemeinsam in Regensburg“ Lauterbach als „Wahnsinnigen“ (6), auf einer Demonstration hing sogar ein Plakat, das den Gesundheitspolitiker als Hitler darstellt. (3) Nach einer Basis für ein sinnvolles, besonnenes Gespräch klingt das für uns nicht. Vielmehr würde der geplante Gesprächsabend dazu beitragen, derartige hetzerischen Ansichten zu normalisieren statt solche als das zu benennen, was sie sind: Positionen, die im demokratischen Diskurs nichts zu suchen haben.

Wir bitten Sie deshalb, den morgigen „Runden Tisch“ abzusagen und den geplanten Austausch zum Thema „Impfpflicht“ mit zivilgesellschaftlichen und demokratischen Ansprechpartner:innen ohne Kontakte in die rechte und verschwörungsideologische Szene nachzuholen.

Mit freundlichen Grüßen

Initiative gegen Rechts Regensburg

(1) Video zur Demo am 20.02. https://www.youtube.com/watch?v=dKO9BfniI60 (ab 13:00)

(2) Video zur Demo am 13.03. https://www.youtube.com/watch?v=TfrkAgz_KYI (ab 8:00)

(3) Video zur Demo am 20.03. https://odysee.com/@geefix:7/DemoRegensburg20.03.2022:3

(4) Artikel vom 08.04. https://www.regensburg-digital.de/jubel-fuer-hoecke-fan-und-seine-galerie-des-grauens/08042022/?fbclid=IwAR3YVh7yigwignkoNKiuysVZ7YUQ_T-4R-P0hI7-dnr8SQ1OoDx_hTcTcoo

(5) Video zur Demo am 26.03. https://odysee.com/@geefix:7/DemoRegensburg26.03.2022:d (ab 8:00)

(6) Flyer zur Demo am 09.04. https://www.gemeinsam-in-regensburg.de

+++ Protestwochenende +++

In den kommenden Tage sind in #Regensburg zwei Veranstaltungen mit extrem rechten Charakter. Wir wollen dies nicht unkommentiert lassen und rufen zum Protest auf:

– Freitag, 20.11.2020
Protest gegen die Kundgebung von Michael Stürzenberger und die „Bürgerbewegung Pax Europa e. V.“
Diese ist ab 12 Uhr am Haidplatz
IGR Kundgebung: 11 Uhr Neupfarrplatz
https://www.facebook.com/events/888896398313754/
#rgb2011

– Sonntag, 22.11.2020
Protest gegen die verschwörungsideologische Demonstration „Schweigemarsch“
Diese ist ab 14 Uhr am Dultplatz
Weitere Infos folgen
https://www.facebook.com/events/685688209052178#rgb2211

Aufruf zum Protest: gegen „Querdenken941“ am 14. November!

Am 14. November 2020 mobilisiert der neu gegründete Regensburger Ableger der verschwörungsideologischen „Querdenken“-Struktur zu einem „Fest für Freiheit, Frieden & Selbstbestimmung“ und einem vorherigen „Trommelaufzug“. Für Regensburg bedeutet das voraussichtlich die größte rechte Veranstaltung seit Jahren.

Bei ähnlichen Großveranstaltungen (wie am 19. September in Landshut oder am 24. Oktober in Weiden) fand sich eine Melange aus Verschwörungsideolog_innen, Esoteriker_innen, Antisemit_innen, Neonazis und anderen extremen Rechten ein. Auch in Regensburg ist mit mehreren hundert solcher Teilnehmenden aus ganz Süddeutschland zu rechnen, die erwartungsgemäß wenig von Solidarität und Hygieneregeln halten. In den letzten Monaten schreitet die Radikalisierung des Milieus stetig voran. So gab es in Berlin am 25. Oktober einen Brandanschlag auf das Robert-Koch-Institut und in einer Nürnberger Telegramgruppe wurden Bombenbaupläne verschickt. Aber auch in Regensburg lässt sich eine Radikalisierung feststellen.

„Querdenken941“ (benannt nach der Regensburger Telefonvorwahl) testete in Regensburg in den vergangenen Wochen verschiedene Aktionsformen. Beispielsweise zogen sie in einer Demonstration durch die Altstadt, organisierten eine Fahrraddemo mit verschwörungsideologischen Schildern oder verbreiteten Fake News mit einem Infostand nahe des Corona-Testzentrums am Dultplatz. Die seit dem Frühjahr wöchentlich stattfindende Versammlung auf der Steinernen Brücke ist ebenfalls dem „Querdenken941“-Milieu zuzurechnen. Hauptorganisatorin ist eine Ärztin aus Regenstauf, die keinen Hehl daraus macht, rechte Quellen zu nutzen und Verschwörungsideologien anzuhängen. Auf einer Demonstration gegen die Maskenpflicht am 1. Oktober trat neben ihr der Neonazi Jakob H. auf. Auf Social Media betrieb dieser Holocaustleugnung, NS-Verherrlichung und massive Gewaltandrohungen.

Großveranstaltungen sind aktuell der Nährboden der „Querdenken“-Kampagne. Das Event in Regensburg ist aber kein harmloses Familienfest, wie suggeriert werden soll, sondern eine politische Veranstaltung. Nicht nur wird das Corona-Virus systematisch verharmlost oder die Maßnahmen zu seiner Eindämmung mit dem Nationalsozialismus verglichen, auch Verschwörungsmythen über eine angebliche „Plandemie“ und Ähnliches werden verbreitet. Die angekündigten Redner zeigen klar, dass es sich um eine rechte Veranstaltung handelt. So sollen als überregionale Gäste Thorsten Schulte und Nana „Lifestyler“ Domena sprechen, beide sind seit Jahren fester Bestandteil der extremen Rechten.

Thorsten „Silberjunge“ Schulte publizierte einige Bücher im rechten Kopp-Verlag, darunter ein Buch mit AfD MdB Peter Boerhinger. Für sein neustes Buch veröffentliche er zusammen mit dem extrem rechten Rapper Chris Ares ein Musikvideo. Auch als Redner bei PEGIDA (zuletzt im Juni 2020 in Dresden) und bei AfD-Veranstaltungen trat Schulte bereits auf. Auf YouTube verbreitet der 47-Jährige Videos, denen häufig antisemitische, verschwörungsideologische und rassistische Inhalte zugrunde liegen.

Auch ein weiterer Redner, Nana Domena, agiert vor allem auf Social Media. Seit 2018 betreibt der PoC unter anderem mit dem Neonazi-Kader Frank Kraemer ein Format, in dem die beiden regelmäßig eine „Rassen“- bzw. „Blut und Boden“-Ideologie verbreiteten. Auf der Leipziger Buchmesse 2019 traten die beiden zusammen auf einem Podium der neonazistischen NPD auf. Kraemer, Mitglied der Rechts-Rock-Band „Stahlgewitter“ (die wiederum dem rechtsterroristischen Spektrum von Blood&Honour nahe steht), verbindet mit Domena laut Eigenangabe eine „besondere Freundschaft“.

Als Initiative gegen Rechts wollen wir dem verschwörungsideologischen Event mit seinen extrem rechten Redner_innen etwas entgegen setzen. Wir rufen daher zum Protest am 14. November auf. Weitere Infos zur Uhrzeit und Ort werden wir noch veröffentlichen. Unter Einhaltung aller geltenden Hygiene- und Abstandsregeln wollen wir ein klares und lautes Zeichen gegen Verschwörungsmythen, gegen Antisemitismus und Rassismus und für Solidarität setzen!

Darüber hinaus ist uns aber wichtig, im Vorfeld aufzuklären und im Netz sichtbar zu werden. Wir rufen deshalb auf: Postet unter den Hashtags #mitdenken #querdenken941 und #rgb1411 Statements, Memes, Videos, Bilder oder Schilder, um schon im Vorfeld klar zu machen: Die „Querdenker“ sind in Regensburg nicht willkommen! Schickt uns gerne auch den Link dazu, damit wir euren Content reposten können.

Protest gegen Verschwörungsmythen #7

Am Samstag, den 20. Juni 2020 fand die siebte IgR-Kundgebung in Folge gegen Verschwörungsmythen rund um die Corona-Pandemie und die extreme Rechte statt. Anlass dazu ist die Kundgebung der Struktur „DenkMal“ (ehemals CoronaRebellen) die am Domplatz mit ca. 80 Menschen stattfand.

In mehreren Redebeiträgen wurde deutlich gemacht, dass Nationalismus, Antisemitismus und Sozialdarwinismus nicht unwidersprochen bleiben darf. Auch für den 27. Juni plant die IgR wieder Protest.

Aufruf: Protest gegen Verschwörungsmythen jeden Samstag im Juni!

Same procedure every weekend: Seit Wochen finden jeden Samstag in Regensburg verschwörungsideologische Kundgebungen gegen eine angebliche „Corona-Diktatur“ statt und an jedem dieser Samstage werden wir das nicht unkommentiert lassen!

Wir kritisieren besonders, dass bei solchen Kundgebungen in den vergangenen Wochen Verschwörungserzählungen verbreitet, der Nationalsozialismus und die Schoa relativiert und in Bezug auf das Coronavirus sozialdarwinistisch argumentiert wurde. In bekannter rechtspopulistischer Manier wurden nationalistische Reden geschwungen und gegen Medien und Pressevertreter gehetzt.

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Protest gegen Verschwörungsideologien #5 – ausnahmsweise am Dultplatz

Diesen Samstag protestierten wir am Dultplatz – wie die letzten Wochen gegen Verschwörungsideologien und Nationalismus.

Anlass der Ortsverschiebung war, dass die verschwörungsideologische Kundgebung am Dom mangels Redner_innen zwar ausfallen musste, Holger G. alias „der Froschkönig“ aber stattdessen zu einer eigenen Kundgebung rief. Das vor Ort zu kritisieren wollten wir uns nicht nehmen lassen. Bei unserer Kundgebung fanden sich 40 Teilnehmer_innen ein.

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Aktualisierter Flyer „Warnung: Verschwörungsideologien greifen in Regensburg um sich“

Nachdem die verschwörungsideologischen Proteste gegen eine vermeintliche „Corona-Diktatur“ nun seit einigen Wochen laufen, haben wir unseren Flyer „Warnung: Verschwörungsideologien greifen in Regensburg um sich“ grundlegend überarbeitet und aktualisiert.

Seit einigen Wochen finden in Regensburg verschwörungsideologische Kundgebungen gegen eine angebliche „Corona-Diktatur“ statt.

In der Coronakrise können Menschen verunsichert sein, manche sehen sich in ihren Grundrechten eingeschränkt. Auch wir finden: Es muss weiterhin möglich sein, z. B. Solidarität mit denen, die besonders unter der Krise zu leiden haben, auf die Straße zu tragen. Doch müssen wissenschaftliche Fakten, Abstands- und Hygieneregeln leitend sein, um sich selbst und gesundheitlich Schwächere vor einer Ansteckung mit Covid19 zu schützen.

Man kann kritisch mit den aktuellen Maßnahmen sein, ohne aber Verschwörungs- mythen anzuhangen und Nationalismus zu beschwören. Doch genau das machen die Demonstrant_innen Woche für Woche.

Was sind das für Demonstrationen?

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Trotz Regen: Protest gegen Verschwörungsmythen #3

Am letzten Samstag fand zum dritten Mal in Folge Protest gegen Verschwörungsmythen und Antisemitismus der Initiative gegen Rechts (IgR) statt. Die IgR versucht derzeit den bestmöglichen Umgang mit der Corona-Pandemie und der eigenen gesundheitlichen Verantwortung den Mitmenschen gegenüber auf der einen Seite und dem aus unserer Sicht notwendigen Protest gegen die aktuell stattfindenden Proteste gegen die epidemiologische und politische Situation zu finden.

Bereits zum fünften Mal fand an diesem Samstag auf dem Domplatz eine Veranstaltung statt, deren wesentlicher Inhalt darin besteht eine angebliche „Corona-Diktatur“ herauf zu beschwören und vor der „Gefahr einer kleinen Elite“ zu warnen, die mal als Urheber des Virus, mal als bewusst agierender Personenkreis tituliert wird, dessen einziges Ziel Panikmache sei, um die Menschen zu unterdrücken.

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